Gesundheit
Rund um die Gesundheit
- Das Geschäft mit der Hundegesundheit
- Schwarzbuch Tierarzt – eine Insiderin packt aus
- Neue der WSAVA (Weltverband der Kleintierärzte) -Richtlinie für die Welpenimpfung
- Impfkritik: Wie impfen wir unsere Hunde richtig ?
- Englische Hundestudie zum Thema Impfen - Klick
Frühkastration
KURT KOTRSCHAL (Die Presse)
Eine US-Untersuchung zeigt, dass Frühkastrieren von Hunden eine Vielzahl an gesundheitlichen
Problemen nach sich ziehen kann.
Frühkastration bedeutet die Entfernung einer entwicklungswichtigen Hormonquelle, bevor Körper und Verhalten ausgereift sind. Als Vorsitzender des Eurasier-Clubs, dem von Junghundehaltern immer wieder von kastrationsfreudiger Veterinärberatung berichtet wird, wusste ich, wovon ich schrieb. Das vorbeugende Entfernen der primären Geschlechtsorgane schwappte als Mode aus den USA nach Europa; dort wird der Großteil der Hunde kastriert, bevor sie ein Jahr alt sind. Was auch Kollegen in Übersee sauer aufgestoßen ist, etwa dem Veterinär Ben Hart.
Mit seinem Team durchforstete er daher einen Datensatz von 759 Retriever-Hunden und bestätigte, dass Frühkastrieren nicht nur nicht vor Krebs schützt, sondern einen Rattenschwanz von Gesundheitsproblemen nach sich ziehen kann. Damit stach er in ein Wespennest. Aus seinem ursprünglichen Plan, die Ergebnisse in hochklassigen Veterinär-Journalen zu publizieren, wurde nichts. Unter fadenscheinigen Begründungen wurde das Manuskript abgeschmettert. Herausgeber meinten etwa, dass dies für die veterinärmedizinische Praxis nicht von Relevanz sei.
So landeten die Ergebnisse schließlich gottlob in der Online- Fachzeitschrift "PLoS ONE". Die Erkenntnisse von Ben Hart werden damit weite Beachtung finden, was sie fürwahr verdienen. Denn es zeigte sich, dass doppelt so viele der frühkastrierten Rüden unter Hüftgelenksdysplasie litten als intakte Rüden (zehn vs. fünf Prozent). Im Gegensatz zum Fehlen der kranialen Kreuzbandzerrung bei intakten Hündinnen und Rüden, zeigten acht der frühkastrierten Hündinnen und fünf Prozent der frühkastrierten Rüden dieses Problem. Letztere entwickelten auch dreimal häufiger (zehn Prozent) Lymphdrüsenkrebs.
Mastzellenkrebs trat bei intakten Hündinnen nicht auf, betraf aber sechs Prozent jener Hündinnen, die nach Vollenden ihres ersten Lebensjahrs kastriert wurden. Und HSA, ein bestimmter Blut-(gefäß)krebs, trat bei diesen Hündinnen viermal häufiger auf (acht Prozent) als bei intakten oder frühkastrierten. Fazit: Frühkastration schädigt die Gesundheit, und auch die spätere Kastration ist insbesondere im weiblichen Geschlecht problematisch.
Es bleibt dabei: Tierkumpane mit dem Skalpell sozial kompatibel machen zu wollen, ist nicht nur ethisch, sondern auch gesundheitlich problematisch. Es gilt im Umgang mit Tierärzten jenes Prinzip, welches mündige Patienten auch im Umgang mit den eigenen Ärzten pflegen: schlaumachen, fragen, eine zweite Meinung einholen und erst dann in Ruhe entscheiden. Tier- und Menschenärzte sind hoch spezialisierte Berater; Entscheidungen aber sind in der Regel vom betroffenen Menschen selbst, für sich oder für den Tierpartner zu treffen. Als zweite Regel sollte man internalisieren, dass das Skalpell immer nur Ultima Ratio darstellen kann. Denn seine Nebenwirkungen stehen selten im Beipackzettel jener Chirurgen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
Kurt Kotrschal ist Zoologe an der Uni Wien und Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in Grünau.
E-Mails an: debatte@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.03.2013)
- Vasektomie ( Sterilisation) beim Rüden
----------------------------------------
Hier geht es um Hund & Mensch, deren Ernährung,
Gesundheit, Gesunderhaltung und Medizin.
einfachen Entfernung von Zahnstein bei Hunden und Katzen
Krebs bei Hunden – Warum es immer mehr wird
- Wie gefährlich sind prophylaktische Wurmkuren für das Leben unserer Hunde?
- Wurmkur
- Augenfachtierärzte DOK Kreis
- Röntgenfachtierärzte für HD/ ED
- Kaiser Natron – Indikationen in der Veterinärmedizin
- Kaisernatron – das in der Medizin vergessene Wundermittel
------------------------------------------------------------------------------------------
Diese Bücher sollte man gelesen haben!
Monika Peichl: "Hunde impfen - Der kritische Ratgeber".
Verlag Norbert Höpfinger, Konstanz 2013,
14,80 Euro, 63 Seiten.
Hunde würden länger leben, wenn...
Dr.met. vet.Jutta Ziegler
Das neue Buch "Hunde würden länger leben, wenn... - Schwarzbuch Tierarzt" von Dr. med. vet. Jutta Ziegler informiert Haustierbesitzer über die wahren Intentionen zahlreicher Tierärzte und deren lukrative Verbindungen zur Futtermittel- und Pharmaindustrie – und dies nicht zugunsten der Gesundheit und Lebensqualität unserer Haustiere sowie deren Halter.
In diesem Enthüllungsbuch, das u. a. mit unzähligen Falschinformationen bzgl. der Ernährung unserer Tiere sowie dem Märchen von der Notwendigkeit regelmäßiger Impfungen uvm. aufräumt, finden verantwortungsbewusste Tierhalter alles, worauf sie bei einem Tierarztbesuch achten müssen und wie sie ihre Tiere vor unnötigen Diagnoseverfahren bzw. Behandlungen sowie sinnlos verordneten Diätfuttermitteln schützen können. Dieses umfassend aufklärende Buch soll Tierbesitzern, denen das Wohl ihrer Vierbeiner am Herzen liegt, helfen, die richtige Wahl zu einem Tierarzt ihres Vertrauens zu treffen und seinen Hund oder seine Katze vor sinnlosen Therapien und krankmachenden Ernährungsrichtlinien zu bewahren.
Tierärzte können die Gesundheit Ihres Tieres gefährden
Dr. met. vet. Jutta Ziegler
Vor Tierärzten wird gewarnt. In ihrem Bestseller Hunde würden länger leben, wenn ...hat Dr. Jutta Ziegler die grassierenden Missstände in der Behandlung von Katzen und Hunden angeprangert und damit viele Haustierhalter zum Umdenken gebracht. Die Tierärztin erhielt Hunderte von Zuschriften, in denen beunruhigte Leser sie um Rat baten. Ihr neues Buch greift nun die häufigsten Sorgen, Probleme und Fragen anhand von echten Fallbeispielen aus ihrer Praxis auf. Sie erläutert anschaulich, welche Therapien bei bestimmten Krankheiten zur Verfügung stehen und gibt Empfehlungen, wie die schnellste und schonendste Genesung des Haustieres erreicht wird. Prävention und Heilung von Krankheiten sind ebenso Teil der Sprechstunde wie die Themen Bewegung und die richtige Ernährung von Hunden und Katzen, da gerade bei der Fütterung besonders viel falsch gemacht wird. Als Expertin auf dem Gebiet der Naturfütterung hat Dr. Ziegler speziell zu diesem Thema zahlreiche wert-volle Tipps bereit. Ein Buch, das jedem Tierhalter die Augen öffnet.
Neue Wege in der Therapie von Jutta Ziegler (buch)
"Katzen würden Mäuse kaufen"
"Ein brillant recherchiertes Buch über die Tierfutterindustrie."
Glaubt man der Werbung, ist für unsere Tiere das Beste gerade gut genug. Doch die Realität sieht anders aus: Mit Aromen, Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und dem ganzen Arsenal der Kunstnahrungshexenküche wird ein "leckeres" Menü für Waldi, Minka und Co. zubereitet. Neben Abfällen, Krallen und Klauen landen auch Klärschlamm, Bakterien und Pilze im Fressnapf unserer Lieblinge. Die Tiere leiden und werden krank. Und nicht nur sie, sondern durch den Verzehr von Nutztieren auch der Mensch. Schockierende Fakten, brillant recherchiert - Werbung und Wahrheit bei der Tierfutterproduktion.
Sommerschur – mehr Schaden als Nutzen!
Was für Unterfell-lose Rassen wie Yorkshire-Terrier, Malteser oder Pudel noch kein gravierendes gesundheitliches Problem darstellen mag, ist für die Fellschnauzen mit Deck- und Unterhaar oft der Beginn einer elendigen Tragödie. Alle Jahre wieder werden immer mehr Vierbeiner zur „Sommerschur“ in den Frisörsalon expediert. „Einmal alles ab!“ lautet die Ansage der Besitzer.
Bestärkt in ihrer Entscheidung durch ebenfalls unwissende oder konfliktscheue Hundefrisöre, ist die alljährlich zunehmende Prozedur des Kurz- oder sogar Kahlscherens mittlerweile Hauptursache für die sogenannte „Clipper Alopezie“: Haarausfall und dauerhafte Schädigung des Deckhaares. Unzählige haarlose „Flecken“ oder nur mit vereinzelten Deckhaarbüscheln durchsetzte Unterwolle-Areale überziehen dann den Hundekörper. Verursacht durch die von Sonnenbrand verletzten Kapillaren (kleinste Blutgefäße, die die Hautschichten durchziehen), die unter der Hitzebestrahlung wie bei einer Verödung regelrecht zusammen „schmelzen“ und somit die Versorgung der Haarwurzeln in den oberen Hautschichten des Hundes nicht mehr leisten können. Die Folge: Das Fell wächst nur noch stellenweise oder gar nicht mehr nach. Der Hund ist seines natürlichen Witterungsschutzes beraubt – sommers wie winters!
Auch häufiges extremes Haarkürzen bei Rassen mit sehr langsam wachsendem Deckhaar hat zur Folge, dass die Unterwolle sehr viel schneller nachwächst und den Wuchs des Deckhaars zusätzlich behindert. Unabhängig davon, dass der einzelne Hund dadurch sein rassetypisches Aussehen verliert und stumpfes, wie Wollfilz anmutendes und Flüssigkeit aufnehmendes statt abweisendes Haar seinen Körper bedeckt, kann es zum Beispiel für Neufundländer und Landseer bedeuten, dass ihnen außerdem der natürliche Hautschutz für ihre rassetypischen Wasseraktivitäten fehlt. Das gilt auch für die Wasser liebenden Hunderassen wie Golden Retriever, Labrador und Spaniel.
So sieht´s aus:
Warum der Trend zur Sommerschur?
Da Hunde nicht über die Haut schwitzen wie ihre besorgten Halter, müssen sie den Hitzeausgleich über Hecheln, Flüssigkeitsaufnahme und das Aufsuchen schattiger Flächen erreichen.
Viele Hundehalter reagieren nervös und beunruhigt auf das vermeintlich übermäßige Hecheln ihrer geliebten Vierbeiner, sobald das Thermometer sommerliches Wetter verheißt. Dass ihre Hunde auch in der kühleren Jahreszeit vergleichsweise viel und intensiv hecheln, wenn sie über den Agilityplatz sprinten, am Rad laufen, Trailen, Apportieren oder einfach nur mit Artgenossen toben, wird von den Zweibeinern nicht annähernd mit der selben Besorgnis zur Kenntnis genommen. Das Abscheren des Fells – wie vielleicht auch parallel zum eigenen Sommerschnitt – scheint ihnen eine sinnvolle Maßnahme, um ihrem Hund die gewünschte Linderung zu verschaffen. Dass sie ihrer Fellschnauze damit mehr schaden, als helfen, ist den wenigsten Haltern bewusst.
Ausziehen- JA, nackig machen- NEIN!
Im Prinzip hat die Natur schon für die richtige Fellbeschaffenheit zu den einzelnen Jahreszeiten gesorgt. Die Fellwechsel zum Frühjahr und zum Spätherbst müssen nur noch durch die richtigen Maßnahmen unterstützt werden:
Auflockern und Ausdünnen der Unterwolle zum Frühjahr; Anregung des neuerlichen Unterwollewuchses durch regelmäßiges, durchblutungsförderndes Striegeln und Kämmen zur kälteren Jahreszeit.
Die regelmäßige, der natürlichen Fellbeschaffenheit entsprechende Pflege ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung, den saisonal bedingten Fellwechsel zu unterstützen.
Sommermatte? Kein Problem!
Bieten Sie ihrem Fellkumpel einen Hundepool (das Kühlen der Pfoten reicht manchem Vierbeiner schon aus), schattige Plätzchen in Haus und Garten, keine Aktivitäten in der Mittagshitze, Gassirunden in den frühen Morgenstunden und in den kühleren Abendstunden, mögliche Badeeinheiten in See oder Bach inklusive. Nichtschwimmern verschafft man auch willkommene Abkühlung durch das zeitlich begrenzte Auflegen nasser Tücher (maximal 10 Minuten). Dazu bitte kein eiskaltes, sondern lauwarmes Wasser verwenden! Die Bereitstellung reichlich frischen, aber ebenfalls nicht sehr kalten Trinkwassers ist selbstverständlich, ab und zu ein Hundeeis erlaubt.
.. und der Sommer kann kommen!
(Fotos: E. Suppinger, V. Padron, K. Blakeley, Stock / Grafik: hund-unterwegs)